von Anette Barth
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29 Apr., 2019
In diesem Monat haben die Saarburger Pfadfinder (Wölflinge der Sippe Falke) die Stolpersteine in Beurig gereinigt. Sie haben mit Eifer zwei Stunden geschrubbt und poliert. Vorher dunkel und kaum sichtbar, sind die Gedenksteine nun wieder von weitem erkennbar. Beim Austeilen der Säcke für die Boliviensammlung waren den Kindern im Alter zwischen 9 und 11 Jahren die Steine aufgefallen und viele Fragen kamen auf. In der folgenden Gruppenstunde beantwortete Edith van Eijck, Mitglied des Arbeitskreises Stolperst eine, alle Fragen der Kinder und erzählte bei einem Rundgang die Geschichten der Beuriger Familien Wolf, Levy, Meyer und Joseph. Hierbei entstand die Idee, die Steine von Moos zu befreien und zu reinigen. In der nächsten Woche besuchten die kleinen Pfadfinder den jüdischen Friedhof in Niederleuken und die Kinder sprachen über Judenverfolgung, Fremdenhass und Antisemitismus. Danach stimmte man einstimmig ab, die Steine zu reinigen. Pfadfinder*innen setzen sich für den Frieden ein. Ein Grundsatz pfadfinderischen Handelns ist, allen Menschen mit Respekt begegnen. Sie haben eine eigene Meinung und helfen immer da, wo es notwendig ist. Das Projekt fand im Rahmen der Aktion Demokratie Leben! statt. Danke an Edith van Eijck, die Koordinierungs- und Fachstelle von Demokratie Leben!, die Bäckerei Marx, die die fleissigen Putzmänner und -frauen mit Teilchen und Rosinenkuchen belohnt hat und an die vielen Passanten, die die Kinder gelobt haben. In Saarburg erinnern seit 2013 insgesamt 32 Stolpersteine an Opfer der Verfolgung und Vernichtung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Lebensgeschichten erzählt Edith van Eijck in einem Rundgang, der über das Kulturbüro der Stadt Saarburg buchbar ist (Tel.: 06581 99 46 42 oder amueseum@saarburg.de).