Die ältere Geschichte der Region wird durch Kelten (Treverer) und Römer geprägt, die durch Ausgrabungen (z.B. Oppidum Kastel) und Denkmäler (Grabmal in Serrig) Einblicke in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung erlauben. Nach der Landnahme durch die Franken (z.B. Taben-Rodt und Kell Adalgisel/Grimo-Urkunde 634) entwickelt sich ein feudales Lehnssystem mit Grundherrschaften adeliger Familien (z.B. von Warsberg) und von Klöstern (z.B. St. Maximin) unter der Territorialherrschaft der Trierer Erzbischöfe und späteren Kurfürsten. In Saarburg und Freudenburg entstehen in der frühen Neuzeit bürgerliche Strukturen in zunehmender Auseinandersetzung mit den feudalistischen Kräften. Mit der Französischen Revolution und ihren Folgen sowie der Märzrevolution von 1848 beginnt eine bürgerlich-liberale Epoche, die durch die Jahrhundertkatastrophen des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie der NS-Diktatur unterbrochen wird. Demokratie und Sozialstaat prägen seitdem das private und öffentliche Leben.
In der Stadt Trier ist eine Christengemeinde im 3. Jahrhundert nachgewiesen, das Christentum fand seine Anhänger entlang der Mosel und an der unteren Saar (Taben). Mitglieder des fränkischen Hochadels gründeten Klöster wie Mettlach (Liutwin um 706), eine der ältesten Kirchengründungen finden wir mit dem Remigius-Patrozinium in Kirf (7. Jh.). Die ersten jüdischen Familien finden sich 1069 in Trier und unter Erzbischof Balduin (1307-1354) im Jahr 1321 in Saarburg. Bis zu ihrer Vertreibung 1418/19 aus dem Erzstift lassen sich einzelne Juden in Saarburg nachweisen. Wallfahrten nach Trier, Mettlach und Beurig kennzeichnen die Volksfrömmigkeit der frühen Neuzeit. Nach dem 30-jährigen Krieg siedeln sich Juden in Freudenburg, Kirf, Saarburg und Perl mit Geleit der dortigen Grundherren an und sorgen für die wirtschaftliche Entwicklung. Synagogen werden in Freudenburg (1785) und Kirf (1845/46) gebaut; in Zerf wird sie 1930 eingeweiht. In den drei Gemeinden sind jüdische Friedhöfe angelegt worden. Kurzzeitig leben im 19. Jh. auch Mennoniten z.B. in Freudenburg. Der Zuzug evangelischer Christen nach Saarburg begann Mitte des 19. Jh., deren Kirche wurde 1893 eingeweiht. Aufgrund zunehmender Entrechtung und Repressalien flüchtet etwa die Hälfte der jüdischen Bürger ab 1933 ins Ausland; aus der heutigen Verbandsgemeinde sind mindestens 175 jüdische Menschen deportiert und ermordet worden.
Die Landschaft der Region zwischen Saar und Obermosel ist zunächst das Ergebnis einer interessanten erdgeschichtlichen Entwicklung. Sie befindet sich am Rande des Rheinischen Schiefergebirges, an einer Schnittstelle zwischen den Schiefern und Quarziten des Hunsrück und den mesozoischen Deckschichten und Schichtstufen des Saargaus bis zur Obermosel.
Seit 400 Mio Jahren unterliegt sie dem Wechsel von Hebung und Senkung,
Faltung und Schieferung, tektonischen Störungen, Verebnungen und eiszeitlichen Ablagerungen. Der Wechsel der Kaltzeiten führte zur Herausbildung von Terrassen, Flußtälern und Umlaufbergen, die heute den prägenden Charakter des vielfältigen Landschaftsbildes ausmachen.
Folge dieser geologischen Entwicklung ist der geomorphologische Bau der Region, die durch ihre Lage in Mitteleuropa ein besonderes Klima aufweist als Voraussetzung ihrer Nutzung für Forstwirtschaft, Weinbau und Landwirtschaft durch den Menschen.
Das Landschaftsbild unserer schönen Region Saartal-Saargau-Obermosel ist nicht das einer wilden Naturlandschaft, sondern das einer durch den Menschen geprägten Kulturlandschaft. Hier hat der Mensch seit mehr als 2.000 Jahren sichtbare Spuren hinterlassen durch seine Siedlungen und sein Wirtschaften. Diplom-Geograph Thomas Wallrich geht in seinem Vortrag ein auf die Entstehung und den Wandel dieser Kulturlandschaft im Angesicht historischer Epochen. Er beleuchtet dabei die kulturellen, politischen und ökonomischen Einflüsse z.B. auf das Landschaftsbild, die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung – alles in einer chronologischen Einordnung von der Keltenzeit bis zur Neuzeit.
Wir sind eine Weinregion und am 1. März möchten wir Euch in die Vielfalt der Weine an Saar und Obermosel einführen. Wir befinden uns an einem geologischen Hotsport, der sich in unterschiedlichen Böden und damit auch Terroir widerspiegelt. An diesem Abend geht es um Grundlegendes zum Wein und Verkostung. Natürlich werden wir auch ausgewählte Weine der Region (Saar und Obermosel) verkosten. Angedacht ist eine Verkostung von 12 Weinen bzw. Sekt. Die Kosten würden wir auf die Teilnehmer umlegen, rechnet mal je nach Teilnehmerzahl mit 20 bis 25 €.
Natürlich ersetzt dieser Abend keine Ausbildung zum Kultur- und Weinbotschafter. Uns (Christiane und Alexander) ist daran gelegen, Euch die Weine der Region etwas näher zu bringen, damit Ihr einfache Fragen von Gästen beantworten könnt. Meldet Euch bitte bis zum 15. Februar 2023 direkt bei Christiane, ob Ihr dabei seid oder nicht: Kontakt: Christiane Beyer, e-Mail: saar.wein.kultouren@gmail.com, Mobil: 0160 129 71 44 (WhatsApp)
Am 18. März führt uns unsere Gästeführerausbildung in den Wehrer Rosenberg, Seitensprung des Moselsteigs und Leuchtpunkt der Artenvielfalt der Lebendigen Moselweinberge. Wir werden dort einen Teil des Seitensprungs wandern und Ihr hört vieles zum Thema Ökologie von Trockenmauern, Artenvielfalt im Weinberg, Fauna - Flora - Habitat. Der Leuchtpunkt wurde von uns (Christiane und Alexander) initiiert.
Start: 14 Uhr am Pavillon des Wehrer Rosenbergs oder Abfahrt des Busses der KulturGießerei (8-Sitzer, bitte um Platzreservierung unter info@saarburg-vielfalt.de) um 13.30 Uhr
https://goo.gl/maps/518MmKZdi25ZoMJr6
Wir wandern entlang der Weinberge, zunächst auf befestigten Wegen, dann geht es ins Bachtal des Helterbachs (hier kann es zuweilen rutschig sein) und dann über den Klettersteig zum Pavillon zurück. Für diejenigen, die nicht über den Klettersteig hoch wollen, kann man entlang Mosel und Dorf wieder zum Pavillon zurück.
Bitte denkt an festes Schuhwerk (ideal sind Wanderschuhe) und ggf. Wanderstöcke
Zum geselligen Abschluß gegen 17 Uhr habe ich uns beim Weingut Carlsfelsen vorgemerkt: https://goo.gl/maps/PDwsvCnhZGm93RDP6. Armand und Fabian Frank bewirtschaften den Wehrer Rosenberg auf ökologische Art und Weise.
Im Weingut zahlt jeder selbst. Zur besseren Planung, teilt mir aber dennoch mit, wer dabei sein möchte, und ob Ihr ggf auch Interesse an einem Imbiss hättet.
Kontakt: Christiane Beyer, e-Mail: saar.wein.kultouren@gmail.com, Mobil: 0160 129 71 44
Wer sich vorab ein bisschen informieren (und träumen) möchte, hier der Link zu unserem Film über den Leuchtpunkt Wehrer Rosenberg auf Youtube: https://youtu.be/ywD7Yc2Gs8M
Am 18. März sind wir in Saarburg, im Kammerforst und auf dem Burgberg unterwegs. Start um 14 Uhr am Solarpark im Kammerforst: https://goo.gl/maps/r1Y3J726XkutSiaA6, Abfahrt des Busses der KulturGießerei (8-Sitzer, bitte um Platzreservierung unter info@saarburg-vielfalt.de) 13.30 Uhr
Alexander wird uns dort etwas zum Thema Wald, Klimawandel und nationales Naturerbe erzählen. Je nach Zeit werden wir kurz einen Blick auf das Beweidungsprojekt werfen und gehen vom Kammerforststadion ein Stück in den Kammerforst, ehemaliger Kurpark. Der Kammerforst ist ein Naherholungsgebiet, welches seit dem Abzug der französischen Garnison einen grundlegenden Wandel erfährt. Wir werden etwa 2 Stunden im Kammerforst unterwegs sein.
Danach geht es nach Saarburg auf den Burgberg (https://goo.gl/maps/VQWsDgvGZKVStSNB8), Grün in der Stadt, englischer Landschaftsgarten, Spannungsfeld zwischen Tourismus und Naturschutz. Der Saarburger Burgberg war Gegenstand unserer Abschlußarbeit zum Naturerlebnisbegleiter. Alexander ist darüber hinaus Burg- und Schloßführer Rheinland-Pfalz sowie Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer.
Ende gegen 18 Uhr bzw. 18.30 Uhr
Empfehlenswert als weitere Anregung:
Die Urlaubsregion Saar-Obermosel ist mit ihrer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft, ihren besonderen Weinen und regionalen Produkten, den zahlreichen historischen Kulturgütern und erlebnisreichen Freizeitangeboten beliebtes Reiseziel für Gäste aus dem In- und Ausland. Übernachtungs- und Tagesgäste verbringen pro Jahr rund 3,755 Mio. Aufenthaltstage in der Region Saar-Obermosel.
Durch eine zielgerichtete Weiterentwicklung mit all seinen Potentialen kann der Tourismus viele positive Effekte auslösen: Er ist Umsatzbringer für Beherbergung und Gastronomie, für den Einzelhandel und den Dienstleistungssektor. Er sichert Arbeitsplätze, ist Stärkungsfaktor für Infrastruktur und Standortqualität. Und: Vom Tourismus profitieren nicht nur die Gäste, sondern auch die Einheimischen, die einen deutlich höheren Freizeitnutzen haben und damit auch eine höhere Lebensqualität.
Samstag, 11.02.2023, 10.00 bis ca. 16.00 Uhr, Treffpunkt KulturGießerei oder Besucherparkplatz vor der Klause, Kastel-Staadt
Führung über das Kulturplateau mit Besichtigung der Klause und der Grabkapelle.
Anschließend Weiterfahrt zur Burganlage in Freudenburg.
Mittagspause, ca. 12.30 – 13.30 Uhr im Hotel-Restaurant Rodter Eck in Taben-Rodt. Es wird ein Mittagstisch für 10 € angeboten (um Vorbestellung bis Donnerstag 13.00 Uhr bei Saar-Obermosel-Touristik, Tel. 06581-995980 wird gebeten).
Freitag, 30.06.2023, 18.30 Uhr, Treffpunkt Grimburg oder Fahrgemeinschaft