Die Initiative „Augen auf! gegen Antisemitismus“ des Lokalen Bündnisses für Familie e.V. wirkt seit sieben Jahren segensreich und ein tolles Ergebnis ist die Ausstellung »Jüdisches Leben Saarburg-Kell«.
Besonderer Dank gilt Geschäftsführerin Dr. Anette Barth und ihrem Team, das aktiv in der Erinnerungs- und Demokratiearbeit das Judentum in der Geschichte und Gegenwart im Fokus hat.
Als Beauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen sehe ich, dass heute auch in der Verbandsgemeinde es leider noch Vorbehalte ja auch antisemitische Straftaten gibt und anderseits wir auf eine bedeutende Geschichte der jüdischen Gemeinden schauen können. Judentum gibt es seit 1700 Jahren in der Trierer Region, was mit vielen Höhen und Tiefen verbunden ist, ja die Shoa das jüdische Leben auslöschte.
Dem Historiker Günter Heidt und seinen Engagierten gelang es durch jahrelanges Forschen und Erarbeiten der Ausstellung ein nachhaltiges Werk. Gerade das Landjudentum war in Rheinland-Pfalz verbreitet, ja zeitweise gut integrierter, respektierter Bestandteil der Gemeinden. Fast 400 jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz sind oft letzte Zeugnisse von den vielen jüdischen Gemeinden, von denen nur 5 übrig blieben.
Die Ausstellung »Jüdisches Leben Saarburg-Kell« zeigt mit auf, was für immer verloren ging. Sie ist ein besonderes Mahnmal in Bild und Text.
Es ist wichtiger denn je in Zeiten von wachsendem Antisemitismus an jüdisches Leben, jüdische Geschichte und Kultur ehrend zu erinnern.
Mit dem erstmals gezeigten Quellenmaterial geht der Auftrag einher, daran weiter zu arbeiten, es zu bewahren und auch weiterhin in der Region zu zeigen. Das Versagen der Demokratie bis 1933 führte zu unermesslichem Leid, was uns heute eine Lehre sein muss, wenn es um Einsatz für und Verteidigung der Demokratie geht.
Der Ausstellung wünsche ich viele Interessierte und eine langanhaltende Wirkung und Motivation zur Weiterarbeit.
Dieter Burgard
Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen