Es gibt eine große Anzahl an außergewöhnlichen Selbstzeugnissen, die während der NS-Diktatur in Konzentrationslagern und Gefängnissen angefertigt wurden. Sie liefern uns wichtige Einblicke in die grausame Geschichte des totalitären 20. Jahrhunderts. Nach dem allmählichen Verschwinden der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ist die kontinuierliche Arbeit mit diesen Dokumenten eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe – besonders in der Bildungsarbeit. 

Der Vortrag wird einige dieser wertvollen Zeitzeugendokumente und ihre Autorinnen und Autoren vorstellen sowie auf die Umstände ihrer Entstehung eingehen. Vorgestellt werden auch unveröffentlichte Dokumente, die von der Referentin gerade zur Veröffentlichung vorbereitet werden. 

Wer ein Tagebuch oder überhaupt einen Text schreibt, wird immer wieder feststellen, dass ihm/ihr die Worte fehlen, aber auch, dass die gewählten Worte den beschriebenen Ereignissen nicht gerecht werden können. Die meisten Schreibenden stehen vor dem Problem, wie sie ihre individuelle Erfahrung darstellen und mitteilen können, ohne diese in allgemeinen oder unpassenden Redewendungen und Ausdrücken verschwinden zu sehen. Diese Erfahrung, dass zwischen Erleben und Aufschreiben einer Empfindung oder eines Ereignisses immer eine Kluft zu überbrücken ist, wird besonders deutlich an einem Text, der unter den extremen psychischen und physischen Belastungen (eines Gefängnisses oder Konzentrationslagers) geschrieben wurde. In unserem Workshop möchte die Historikerin Dr. Kathrin Meß die vielfältigen Möglichkeiten und Motivationen des Schreibens aufzeigen,  untersuchen und die Teilnehmer selbst erproben lassen. 

Unterschiedliche Ausstellungen zum Thema Antisemitismus aus Deutschland und Luxemburg